1949 wurde der Wasserturm bis auf die Sockelzone abgerissen. Alte Hochdahler werden sich
vielleicht noch an den holzverkleideten Aufbau mit seinem Wasserstandsanzeiger erinnern.
Trotz aller Anpassungsmaßnahmen an den Markt machte die Krise in der Textilbranche auch
vor der Weberei an der Hauptstraße nicht halt. 1973 wurde der Betrieb, der vor allem Frauen
immer einen sicheren Arbeitsplatz geboten hatte, eingestellt. Der Geist einer großen
Werksfamilie erlosch für immer.
Fortschrittlich zeigte sich das Unternehmen auf dem sozialen Sektor. An langjährige
Mitarbeiter wurde freiwillig eine Rente gezahlt, kurz vor dem 1. Weltkrieg eine betriebliche
Unterstützungs- und Wohlfahrtskasse eingerichtet.
Der im Kern erhaltene historische Industriekomplex ist Anfang 2002 zu 15 Loftwohnungen
der Extraklasse umfunktioniert worden.
Der Schlieperweg, der direkt am ehemaligen Werksgelände vorbeiführt, erinnert an die
bewegte Vergangenheit.
Die Anfänge der Hochdahler Wasserversorgung sind mit dem Namen der Firma Schlieper,
Wülfing & Söhne eng verbunden; denn die 1903 gegründete und ein Jahr später im
Handelsregister eingetragene „Hochdahler-Wasserleitungs-Gesellschaft m.b.H.“ bekam für
viele Jahre das Wasser aus dem betriebseigenen Brunnen an der Hauptstraße. Die Firma
lieferte das Wasser zu einem Preise 10 Pfennig (!) pro cbm. Später wurde zusätzlich Wasser
aus dem Neandertal gefördert, nach dem 2. Weltkrieg auch aus dem Sedental.
Die Weberei an der Nordseite der Hauptstraße lag auf Millrather Gebiet, während die
gegenüberliegende Seite bis 1930 zu Erkrath gehörte. Darüber konnte der unvergessene
Günter Minderlein in seinem Haushaltswarengeschäft interessante Geschichten erzählen.